Das ist eine lange Geschichte. Obwohl, so lang ist sie eigentlich nicht. Eigentlich wurden wir gefragt. Immer und immer wieder wurden wir gefragt, ob wir nicht doch gründen wollen, ob wir nicht doch Support anbieten können, ob wir nicht doch Hosten können.
Zuerst haben wir das kategorisch abgelehnt. OSIRIS ist Open Source-Software, die nicht kommerzialisiert werden soll. Punkt. Das war das Statement. Doch andererseits bringt es auch nichts, wenn OSIRIS dann von keiner Einrichtung genutzt werden kann, denn es ist schließlich speziell für kleinere Institute gemacht, die oftmals nur eine kleine (wenn überhaupt) IT hat, die sich dann oft nicht damit beschäftigen kann oder will.
Der erste Gedanke war: dann gründen wir einen Verein. Das nimmt den Community-Gedanken auf und gibt den Einrichtungen die Möglichkeit, mitzuwirken und zu gestalten. Allerdings bringt ein Verein nach gründlicher Überlegung eine Reihe von Stolpersteinen mit sich. Zuallererst die Statuten. Mitgliederversammlung, Vorstandswahlen, usw. Und wenn man doch mal jemanden einstellen will, falls die Arbeit uns doch zu viel wird? Puh. Außerdem: was im ersten Moment als Plus erscheint ist eigentlich ein Fallstrick: wollen die Institute denn mitarbeiten? Wollen sie sich in einer Vereinsstruktur beteiligen? Würde jemand versuchen, uns aus dem Vorstand zu wählen? Hätten die Institute denn Vertrauen zu einem Verein? Es gab so viele Fragen, auf die wir keine Antwort hatten.
Nach den CRIS-Tagen der Leibniz-Gemeinschaft im September 2023 hatte man uns soweit. Wir haben das Gründen nicht mehr komplett ausgeschlossen und uns zumindest mal mit dem Thema beschäftigt. Kann man denn eine Firma gründen, ohne gleich ein selbstsüchtiger Kapitalist zu werden? Kann man denn den Open Source-Gedanken, der hinter OSIRIS steht, weiter tragen, wenn man eine Firma ist? Und was für eine Firma? UG, GmbH, UKG, und wie sie nicht alle heißen. So viele Fragen.
Schnell stand fest, eine GmbH soll es werden. Ein breites Portfolio an IT-DIenstleistungen soll es geben, alle erstmal fokussiert auf OSIRIS – daher auch der Name OSIRIS Solutions. Wir wollen Einrichtungen bei ihrer Reise zum perfekten CRIS unterstützen und zwar mit fairen und transparenten Preisen. Die Gründung an sich dauerte trotzdem noch mal deutlich länger als erwartet. Der Prozess war kompliziert und schleichend. Zum Glück hatten wir mit der [Wirtschaftsregion Helmstedt] einen kompetenten Partner zur Hand, der uns beim Prozess beraten und unterstützt hat. Ein Steuerberater wurde gefunden, genau wie ein Notar. Und dann am 16. Mai konnte der Gesellschaftervertrag endlich unterschrieben werden.